Mittwoch, 24. Juni 2020

Riemenschneiders Creglinger Altar

Tilmann Riemschneider: Creglinger Altar/Mariä Himmelfahrt (um 1505/08); Creglingen, Herrgottskirche


Riemenschneiders Creglinger Altar

Alsbald wurde er, ins Frösteln Verschlagender,
Zugenagelt. (Ich hoffe, ER hat es nicht erfahren.)

Sodann meuchelte Iwan Grosni ein Großreich
Von vierhundertjähriger Dauer zusammen.
Sodann wurde Magdeburg, ottonischer Blüte,
Für immer von Erden geschoren.

Sodann verreckte Fleming Paul, sodann starb Goethe;
Johann Sebastian ein Humus an ungeläufigem Ort.

Dann zieht wer die Nägel aus dem Verschalg
Und siehe: das gibt es: es gibt kein Sattsehn:
Steht da mit seinem Gesprenge, steht hinein
In die Frische der Ewigkeit, steht an
Gegen die, in aller Munde, Cola-Kunst.

Peter Gosse

(aus: Jahrbuch der Lyrik 2006, S.Fischer Verlag, Frankurt a.M. 2005, S. 15)

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